Ideen für die 5. PK im Abitur

Zumindest wer in Berlin und Brandenburg sein Abitur machen möchte, kommt um die Frage „Was für ein Thema mache ich in meiner 5. Prüfungskomponente“ nicht herum.

Ansätze für die Ideen- und somit Themenfindung gibt es sicherlich einige.
Hier ein paar Vorschläge meinerseits, sofern die 5. PK einen Naturwissenschaftsbezug haben muss/ soll:

  • Bibliotheksbesuch und Durchblättern von Wissenschaftszeitschriften
  • Wissenschaftsblogs im Internet (z. B. https://scilogs.spektrum.de/ als Übersichtsseite)
  • Wissenschaftsseiten von Tageszeitungen (z.B. vom Tagesspiegel oder der Süddeutschen Zeitung)
  • Wissenschaftsseiten von Zeitschriften wie beispielsweise dem Spiegel, Stern, Fokus
  • Reportagen im Fernsehen (ein Blick in die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender wie der ARD oder des ZDF ist hilfreich)
  • Persönlicher Bezug zu Krankheiten oder erlebten Phänomen in der Natur
  • Ehemalige oder aktuelle Nobelpreisträger/innen und deren Leistungen (in Hinblick auf „was-auch-immer“)
  • Youtube-Kanäle wie MaiLab, Quarks, Terra X Lesch & Co, und viele mehr…

Schwitzehände für die Wissenschaft

Im Sommer Handschuhe anziehen?

Was erstmal für eine unsinnige Sache gehalten wird, ist für Chemiker gar nicht so selten… Wir stehen schließlich auch häufiger mal bei hochsommerlichen Temperaturen mit geschlossenem Kittel vor der Bunsenbrennerflamme 🙂

Aber zurück zum Thema. Bei den oben erwähnten Handschuhen geht es nicht um die gefütterte GoreTex-Variante für den Winterurlaub oder die gepolsterte fingerlose Variante fürs Radfahren, sondern um zumeist Vinyl- oder Nitril-Handschuhe zum Schutz vor gefährlichen Chemikalien.

Allerdings sollen in dem hier beschriebenen Fall diese Kunststoff-Einmalhandschuhe nicht vor Gefahrstoffen schützen, sondern ein biologisches Phänomen verstärken und nutzbar machen: die eigene Transpiration.

Je schwitziger die Hände in den Handschuhen sind, umso eindrucksvoller lässt sich die Ninhydrin-Reaktion mit den im Handschweiß enthaltenen freien Aminosäuren umsetzen, wenn man seine nass-feuchten Hände auf ein (Filter-)Papier drückt und dieses mit Ninhydrin-Lösung einsprüht.

Nach einer anschließenden Föneinheit (das kann mehrere Minuten dauern) mit dem Haartrockner auf heißester Stufe, sollte sich eine blauviolette Farbe auf dem Papier in Form des Handabdrucks zeigen.

Die Abdrücke sind im Rahmen des Workshops zu Aminosäuren auf der MNU-Landestagung 2019 entstanden.

Organische Chemie – Eine Chance für den Neustart?!

Die Organische Chemie (kurz: Organik) könnte in meinen Augen für viele Schülerinnen und Schüler ein Geschenk sein, da sie quasi auch ohne großes Vorwissen in dieses Themengebiet starten können.

[Natürlich weiß ich, dass viele Grundlagen der allgemeinen Chemie auch in der Organik wesentlich zum Verständnis beitragen, aber selbst wer vorher auf einer 5 stand, sollte mit wenig Aufwand die Note 2 oder besser erreichen können.]

Andersherum gilt aber auch: Wer sich trotz Hinweisen der Lehrkraft nicht die Reihenfolge der Stammnamen der homologen Reihe merken kann (oder eher will), der wird nicht weit kommen können.

Die Abfolge der ersten zwölf Vertreter der Alkane von Methan, Ethan, Propan, Butan, etc. bis etwa Dodecan sollte jede Schülerin / jeder Schüler im Schlaf beherrschen, damit die Nomenklatur (= Namensgebung) der verzweigten Alkane, Alkene und Alkine, als auch von Alkoholen, Aldehyden und Carbonsäuren (inklusive Aminosäuren) nicht unnötig Schwierigkeiten verursacht.

Warum ich Chemie so gerne mag…

Ja, ich weiß… Das Fach Chemie ist nicht gerade eines der beliebtesten Fächer für die meisten Schülerinnen und Schüler, ABER wer regelmäßig im Unterricht aufgepasst hat und nicht zu viel Unterricht versäumt hat, den erwartet ein wunderbar logisches und gar nicht so kompliziertes naturwissenschaftliches Fach, das einem richtig gut hilft, viele Phänomene des Alltags, des eigenen Körpers und in der Industrie und Technik zu begreifen.